Windows 2000 – Kann man es nach 17 Jahren noch benutzen?

Heute schauen wir mal wieder auf ein Windows-Betriebssystem, diesmal aber auf ein altes. Genauer gesagt auf Windows 2000 das im Februar 2000 bei uns erschienen ist. Damals das erste System von Microsoft, welches die Windows NT-Reihe für Firmen und die Windows 9x-Reihe für Privatanwender zusammen bringen sollte. So richtig ist das dem Redmonder Konzern zwar erst mit Windows XP gelungen, dennoch war Windows 2000 mit über einer Million verkauften Einheiten in der ersten Woche insbesondere im Firmenumfeld ein voller Erfolg.

Die Installation

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Windows 2000 – Kopieren der Dateien

Die installation von Windows 2000 verläuft zweigeteilt. Im ersten Teil befindet man sich in einem textbasierten Setup. In diesem muss man zuerst mal den Lizenzbestimmungen zustimmen. Danach kann man auswählen, ob man eine neue Installation durchführen will, oder eine Reperaturinstallation für ein bereits installiertes System ausführen will. Wenn man sich für eine frische Installation entscheidet, wird man anschließend noch nach der Zielfestplatte (bzw. Zielpartition) gefragt. Danach werden die meisten erforderlichen Dateien kopiert und das System startet automatisch neu.

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Windows 2000 – Hardwareerkennung

Nach dem Neustart landet man im zweiten Teil der Installation – dem Grafischen Setup. Zuerst einmal wird die angeschlossene Hardware gescannt und via Plug and Play eingebunden. Ist dies geschehen, muss man seinen Standort, seine Sprache und das Tastenlayout festlegen. Außerdem muss man seinen Namen sowie (falls zutreffend) die Organisation in der man arbeitet angeben Im nächsten Schritt wird man um seinen Product-Key gebeten, ohne welchen das System nicht benutzt werden kann. Windows 2000 war übrigens das letzte Microsoft-Betriebssystem, welches ohne Online-Aktivierungszwang auskam. Auch deshalb ist es auch nach dem Realease von Windows XP so beliebt gewesen.

Zum Abschluss folgt noch die Festlegung des Rechnernamens sowie eines (optionalen) Administrator-Passworts. Als letzter Schritt wird noch die Uhrzeit und das Netzwerk sowie die Arbeitsgruppe eingestellt. Restliche Komponenten werden installiert und das Setup ist fertiggestellt.

Der Lieferumfang

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Die Windows 2000 Computerverwaltung

Die mitgelieferten Programme sind wie bei Microsoft üblich. Das nötigste sowie einige Tools sind mit dabei. So zum Beispiel der Taschenrechner, Wordpad oder auch Paint. Allerdings sind die Administrations-Tools aus der Windows NT-Reihe mit eingeflossen. Diese findet man im Startmenü unter „Verwaltung“. Mit dabei ist auch die heute noch mitgelieferte Computerverwaltung, in der man Datenträger verwalten, das Ereignisprotokoll einsehen und verbundene Geräte anzeigen kann.

Aber auch Teile von Windows 98 haben ihren Weg in das System geschafft. So zum Beispiel die vier Spiele Freecell, Minesweeper, Solitaire und Pinball sowie der CD-Player.

Aktuelle Software

Auch nach 16 Jahren findet man noch mehr als genug (mehr oder weniger) aktuelle Software für alle erdenklichen Einsatzzwecke. Ob Mediaplayer, Office-Suite oder Bildbearbeitungssoftware, man findet eigentlich immer was, das noch läuft. Eine hervorragende Anlaufstelle ist hierbei OldApps.com. Dort kann man sich direkt filtern lassen, welche Software für das gewünschte Betriebssystem verfügbar ist und welche Version die letzte lauffähige ist. Sogar eine ältere Version von Blender bekam ich zum laufen, nutzbar war diese aufgrund einiger Bugs aber nur eingeschränkt.

Bei aktuellen Webbrowsern stößt man dann aber auf ein Problem. Das Web entwickelt sich rasant fort und es werden immer neue Techniken implementiert. Kein Wunder also, dass ältere Systeme zurück gelassen werden müssen. Das aktuellste, was man an Browser für Windows 2000 findet, ist der Opera in der Version 12.02. Diesen sollte man auch dringendst benutzen, wenn man halbwegs sicher surfen will und keine Lust auf komplett unbenutzbare Seiten hat – mit dem Internet Explorer 6 macht das keinen Spaß wobei die meisten Seiten – Microsoft.com eingeschlossen – gar nicht mal laden. Die Opera-Version ist aber für den täglichen Surf-Bedarf komplett ausreichend.

Fazit zur Benutzbarkeit

Windows 2000 ist auch in der heutigen Zeit noch eingeschränkt benutzbar. Für einfache Office-Aufgaben auf einem alten Rechner oder als System für einen Retro-PC sicherlich keine schlechte Wahl. Mehr als nur ein bisschen gesurfe im Internet sollte man aber dann doch lassen, die fehlenden Updates sind für sicherheitskritische Anwendungen ein absolutes No-Go. Da sollte man sich dann doch Alternativen wie etwa Linux suchen, welches auf älterer Hardware deutlich performanter läuft.

Damals war es aber neben Windows 98 und Me die beste Wahl, denn man hatte die Flexibilität der Windows 9x-Reihe mit der Stabilität der NT-Reihe vereint. Heraus gekommen ist dabei ein Betriebssystem, welches sich sehr lange – insbesondere im Firmenumfeld – halten konnte.

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