Übermäßige Suchmaschinenoptimierung, Clickbait-Titel und Fake News

„Früher war alles besser“ – Bei dem aktuellen Zustand des Internets kann man das schon einmal denken. In den sozialen Netzwerken, insbesondere Facebook, stößt man andauernd über Falschmeldungen welche so geschickt verpackt werden, dass sie glaubhaft erscheinen und auch von vielen Lesern geglaubt werden. Als wäre die falsche Informationsverbreitung nicht schon schlimm genug, werden stattdessen die normalen Medien angegriffen und deren recherchierte Informationsvielfalt als „Fake“ abgestempelt.

Passend dazu kommen auch noch verführerische Seitentitel, so genannter Click-Bait, welche die Internetnutzer dazu verleiten soll den Artikel anzuklicken. Meist geht es den Betreibern dabei entweder über die Verbreitung von Falschmeldungen oder, fast genau so schlimm, nur um das Geld, was durch Werbeanzeigen auf der Seite entsteht.

Ähnlich sieht es aktuell auf der Startseite von YouTube aus. Man mag sich schon an die Titel und insbesondere die Thumbnails der Videos gewöhnt haben, die oft gar nichts mit dem eigentlichen Videoinhalt zu tun haben. Doch das Hauptproblem bei diesen Methoden ist, dass zum einen die Zuschauer „verarscht“ werden und insbesondere kleinere und ehrlichere Kanäle darunter leiden, da ihnen die Zuschauer von den häufig geklickten Videos aus den YouTube-Trends weggenommen werden.

Selbiges kann auch wieder auf Webseiten übertragen werden wo ebenfalls eine Masse an Seiten gibt, welche ausschließlich der Falschmeldungs-Propaganda und dem Werbungszweck für die Betreiber dienen. Darunter leiden dann kleinere Seiten (wie wir), da nur noch den größten Medienportalen vertraut wird. Kleine Nachrichtenseiten oder Blogs, welche sich um objektive Berichterstattung bemühen, werden dann „aus Prinzip“ nicht mehr ernst genommen und gar nicht mehr besucht, obwohl die auf diesen Seiten vorhandenen Informationen absolut korrekt und oft sogar noch detaillierter sind als die großen Nachrichtenportale bei denen 75% der Beiträge nur Berichte großer Presseagenturen sind.

Außerdem wird vielen Seiten durch die so genannte Suchmaschinenoptimierung (SEO) geschadet. SEO ist im Prinzip eine sehr gute Sache, da es den Suchmaschinen die notwendigen Kategorien und Schlagwörter liefert um eine Seite einordnen zu können. Diese Daten werden dann genutzt um bei einer Suche die relevantesten Informationen an erster Stelle anzuzeigen. Das Problem dabei ist, dass oftmals diese „Optimierung“ so weit betreiben wird, dass diese Seiten bei irrelevanten Suchanfragen angezeigt werden und so den Seiten, auf denen sich der eigentlich gesuchte Inhalt befindet, schadet. Oft werden auch falsche Seitentitel benutzt, welche exakt den Suchanfragen entsprechen um weiter oben gelistet zu sein. Das endet in einem Kreislauf nach oben, da die meisten Suchmaschinen die angezeigten Seiten auch nach den Anzahl der Klicks sortieren.

Es wird zwar schon einiges unternommen, um solche Seiten zu verhindern, genug ist das aber lange noch nicht. Der Algorithmus der Google-Suche ist zum Beispiel schon so intelligent, dass er viele Aspekte der übermäßigen Suchmaschinenoptimierung zu erkennen und die Seiten entsprechend abzustrafen. Aber insbesondere bei den sozialen Medien besteht noch Verbesserungsbedarf beim Umgang mit Clickbait und Fake News.

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